Mittwoch, 26. Mai 2021

1/8 Pocher Porsche 911 (993) - Teil 4 - Chassis - Fahrwerk

 1/8 Pocher Porsche 911 (993) - Teil 4 - Chassis - Fahrwerk


Achtung, der Blogbericht bereichert Euch mit wertvollen BAU-TIPPS!

Willkommen im 4. Teil der Porsche Baustory!

Im 4.Teil der Pocher Porsche Baustory widmen wir uns dem Chassis und dem Fahrwerk. Das Chassis besteht hauptsächlich aus einem schweren, massiven Druckgußteil der mattschwarz lackiert bzw. beschichtet ist. Da der Radstand, die Spurweite und die Höhe des Fahrwerks nicht zur Karosserie passen, wartet eine Menge Arbeit auf uns, damit wir eine stimmige Optik des fertigen Modells erhalten.
Weiters möchte ich für den Porsche die legendären BBR LeMans Felgen (weitere Felgen-Details im Teil 6 - Exterieur) verbauen und der Motorraum bekommt Upgrades aus den Tremonia Transkits.

Wie ich das Ganze umgesetzt habe seht ihr in den folgen Bildern. Viel Spaß! :-)

Im Tremonia-Transkit für den Motor sind vorgezeichnete Styrene-Teile für die Motorwanne enthalten. Sie verbessern die Optik des Motorraums um die Maschine herum.
Die Styrene-Teile werden sorgfältig ausgeschnitten.
BAU-TIPP: Ein Kurvenlineal hilft um die Kurven... ;-) 
Ein schnelles Probeliegen des Luftfilterkastens in der Motorraum-Wanne
Die verklebte Motorraum-Wanne
Ich habe aussen noch eine 2. Lage Styrene als Versteifungen angebracht und macht die Wände dicker
Die Motorraum-Wanne wurde in Wagenfarbe (Porsche Ozeanblau) lackiert. Bekommt aber, wie im Original, keinen glänzenden Klarlack.
Um die mittlere Öffnung herum werden einige Kabel verlegt. Dazu benötigen wir einige Halter aus dem Transkit. Ein paar Schrauben und Muttern hatte ich noch von einem anderen Transkit übrig die ebenso verbaut wurden.
Einige Kabel und Schläuche werden laut Tremonia Anleitung gebaut. Verwendet werden div. Drähte, Schrumpfschläuche...
...und Messinghülsen
Und fertig sind die ersten Schläuche und Kabel.
Achtung, raffinierter BAU-TIPP: fertigt alle Schläuche und Kabel mit etwas Überlänge damit sie nicht zu kurz sind.
Auch einige Kabel mit Ring-Ösen gibt es im Porsche. Die Photo-Etch Ösen werden mit dem dünnen Litzenkabel verlötet oder verklebt und mit einem Schrumpfschlauch verhüllt
Erste Kabel sind in der Motor-Wanne verlegt
Benzinfilter teilweise in Scratchbuild mit zusätzlich verwendeten Bändern und Halter aus dem Tremonia Transkit.
Das längere Band stammt aus einem Aventador-Transkit von Tommaso Iuele das mir übrig blieb.
Der supertolle Benzinfilter hat seinen Platz bekommen
Das gelbe Schild liegt dem Tremonia Transkit bei
Die Unterseite der Motorraum-Wanne
Die ersten Zündkabel
Der hintere, massive Druckgußteil des (ich nenne es mal extrem massiver und schwerer Achsträger) muss etwas modifiziert werden damit die Motor/Getriebeeinheit fest und stabil verbaut werden kann. Abstandhalter aus Messing helfen ungemein dabei.
ein zusätzliches Styrene-Teil fixiert die Motor/Getriebeinheit im vorderen Bereich
Hinten wird die Motor/Getriebeeinheit mit einem Zapfen, der durch die Messingscheibe geht, im Querträger fixiert. Auch der Querträger muss modifiziert werden damit der Motor genau mittig im Chassis sitzt! Details zur Modifikation des Querträgers findet ihr im 2. Teil - Der Motor!
Wenn alles passt schaut das ganze doch ganz gut aus und alles sitzt fest.
weiße Styrene-Platten decken einen Spalt in den hinteren Radkästen ab.
Da Pocher keine Radhausverkleidungen vorgesehen hat, klafft ein riesiger Spalt zwischen Chassis und Karosserie. Das sieht richtig bescheiden und unfertig aus.
Deshalb müssen wir Meister aller Klassen uns selbst 4 Radhausverkleidungen herstellen. Damit das Modell im Endeffekt auch nach was aussieht!
monströser BAU-TIPP: Radhausverkleidungen sehen recht einfach aus, sind sie aber nicht. Die Aussenkante muss der Kurve der Karosserie genau folgen um das Radhaus bestmöglich ohne Luftspalt auszufüllen. Ich habe dazu ein Maler-Abklebeband aus Kunststoff genommen. Jedes Maler Kreppband ist ebenso geeignet. Es schmiegt sich der äusseren Kontur an, die man mit einem dünnen Stift nachzeichnet.
Das Band nehmt ihr wieder vorsichtig ab und schneidet genau der Linie nach. Dann erhaltet ihr eine genaue Abwicklung der Radhausverkleidung. Diese Abwicklung habe ich auf einen dünnen Karton übertragen der sich leicht ins Radhaus legen lässt um das Teil genauer anpassen zu können.
Im Bild oben sieht man links das Radhaus ohne Verkleidung mit dem riesigen Spalt. Rechts die Kartonschablone richtig eingepasst. Mit Hilfe der Schablone wird das Teil aus dünnem Styrene gefertigt. 
Im hinteren Bereich des Radhauses habe ich eine zusätzliche Stütze für die Radhausverkleidung gemacht.
Die beiden hinteren Radhausverkleidungen aus Styrene wurden matt-schwarz lackiert und eingebaut.
Am Chassisbogen werden die Radhausverkleidungen verklebt.
Der selbe Vorgang an den vorderen Radhausverkleidungen.
Der offene Bereich vorne kann mit einer zweiten Wand aus Styrene verkleinert werden, damit man nicht mehr zu sehr durchsehen kann.
Die vordere Radhaus-Schale aus Styrene beim Verkleben
Alle Radhäuser sind wie bei einem echten Auto verkleidet
Ansicht aufs Chassis inklusive montierter Radhausschalen
Jetzt wird es etwas knifflig, da man sehr genau ausmessen muss um wieviel man das Fahrwerk "tieferlegen" will und wo man das Material von den Federbeinen herausnehmen kann.
Die Druckguß-Teile habe ich mit UHU Plus Endfest verklebt. Das hält dauerhaft und fester als ausreichend.
oben links seht ihr ein schon etwas verkürztes vorderes Federbein. Rechts das Pocherteil. Das verkürzte war aber auch noch zu lang. Deshalb musste ich das Pocherteil noch mehr kürzen... 
oben links das Pocher-Teil mit originaler Länge, rechts das verkürzte Teil. Wichtig dabei ist, das sich die Gesamtlänge des Teiles nicht verändern darf. Es verschiebt sich lediglich die Aufnahme des Rades, also die Achse.
Oben seht ihr wo ich das vordere Federbein abgesägt habe. Über der Rad-Achse wird Material herausgenommen, unterhalb über der Gelenkskugel etwas verlängert, damit man wieder auf die ursprüngliche Länge kommt. 
Bei den hinteren Federbeinen das selbe Spielchen. Da der Pocher Porsche hinten extrem hoch steht, muss über der hinteren Rad-Achse recht viel verkürzt werden. Unter der Achse wird aufgedoppelt. Siehe nächstes Bild.
Die Aufdoppelung habe ich mit Styreneblöcke realisiert.
Die Schnitte bzw. alle Klebefugen werden vor dem Einbau natürlich wieder lackiert! :-)
Die hinteren Federn müssen etwas gekürzt werden. Auch die gekürzte Feder wird vor dem Einbau neu lackiert! :-)
Bei meinem Pocher Modell waren die hinteren Halbachsen viel zu kurz. Verlängert habe ich sie mit einem Messingrohr.
Die hinteren Halbachsen beim Lackieren...
Die hinteren Halbachsen nach dem Lackieren und sind bereits gesupert. Messingachsen und Schellen für die Gelenksmanschetten.
So sitzt wieder alles bestens...
Alle 4 Räder waren bei meinem Modell nicht zentriert in den Radhäusern. Auch diese Ungenauigkeit musste ich begradigen indem man den Winkel der Federbeine etwas verändert. Die Radachse muss genau im Zentrum des Radhauses sitzen damit das Modell fertig gut aussieht.
Um das recht schwere Modell sicher auf der vorgesehenen Base verschrauben zu können, kamen vorne und hinten zwischen den Rädern, je ein 4mm Feingewinde.
4mm Feingewinde vorne
Damit es nicht zu einfach bleibt. Durch das Höherlegen der Radachsen hinten, kann man die Felgen nicht mehr auf die Achse schieben. Der massive Achsträger ist zu dick. Im Bereich der hinteren Felgen muss ziemlich viel Material abgefeilt werden damit die Felgen darüber passen. Der gefeilte Bereich ist innerhalb des Rades und nicht mehr sichtbar. Trotzdem habe ich dort matt-schwarz lackiert.
Im oberen Bild seht ihr auch die Messing Halbachse durchscheinen.
Das Lenkgetriebe wurde zerlegt und neu gefettet.
das restaurierte Lenkgetriebe
Die Lenkstange ist an den vorderen Federbeinen bescheiden verbunden. Das ganze hat viel zu viel Spiel und muss verbessert werden! 
Die Lenkstange ist am Pochermodell sehr wackelig und mit viel Spiel befestigt.
BAU-TIPP: Kugelgelenke aus dem RC-Bereich schaffen Abhilfe.
Dabei darauf achten, dass die Gesamtlänge der Lenkstange gleich bleibt.
Wir pimpen die Bremssättel. Die Bügel bestehen aus dünnem Draht.
Wie es sich für einen Porsche gehört, werden die Bremssättel rot lackiert.
Wir pimpen auch die Bremsscheiben. Die Löcher auf der Innenseite werden aufgebohrt.
Auf die Aussenseite der Bremsscheiben kommen Photo-Etch Teile aus dem Tremonia Transkit. Danach werden die Löcher aufgebohrt.
Das detailierte vordere Federbein
Das Chassis ist soweit fertig.
Der gepimpte Motor
Die hintere Aufhängung
Nach dem ersten Schritt der Federbeinkürzung, steht der Porsche noch immer zu hoch.
Im Bild oben seht ihr die BBS Felge abgebildet.
Weitere Infos zu den Rädern findet ihr im <<< Teil 6 - Exterieur >>> 
Nach der 2. Kürzung der Federbeine passt die Höhe des Fahrwerks. Auch stehen alle 4 Räder schön mittig im Radhaus.

Fazit:
Es steckt sehr viel Arbeit im Porsche Chassis um ein perfektes optisches Finish zu erhalten. Das originale Fahrwerk des Pocher Modells ist viel zu hoch und alle 4 Räder stehen nicht richtig in den Radhäusern. Somit steckt viel Ausmessen und Arbeit allein im Fahrwerk. Aber das Endergebnis wird hoffentlich zeigen ob es sich gelohnt hat.

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Happy Modeling, Andreas

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