Donnerstag, 12. März 2020

RIVA Ariston - Teil 7 - Beschlagteile

RIVA Ariston - Teil 7 - Beschlagteile

Wir sind im 7. Teil der Riva Ariston Blog-Reihe nun bei den Beschlagteilen angekommen. Die Beschlagteile sind für viele Modellschiffe ein schwieriges Thema, da es nicht sehr viele Produkte am Markt gibt, welche zum Modell passen. 
Für die Riva Ariston und Riva Aquarama bekommt man für den Maßstab 1/6 die meisten Beschlagteile hier: https://www.exclusive-shipmodel-shop.de/
Auch ich habe die Teile dort gekauft. Das ganze ist aber nicht billig, da die Teile auf Bestellung per Hand gefertigt werden!
Die italienische Flagge habe ich bei schiffsmodellflaggen.de bestellt. Die Qualität der Flagge ist sehr gut. Der Stoff ist sehr leicht und bewegt sich bei Fahrt sehr schön.

Für Beschlagteile, für die man keine Anbieter finden kann, heisst es jetzt: selbst anfertigen! Um welche Teile es sich bei meiner Riva handelt und wie ihr diese Teile herstellt, seht ihr in diesem Blog-Bericht.

Nachdem die Rumpfoberfläche nach dem Klarlack durchgetrocknet ist und poliert wurde, können die Beschlagteile montiert werden. Die meisten Teile werden, ohne Löcher in den Rumpf bohren zu müssen, geklebt. Der Kleber ist für ein gutes Ergebnis entscheidend. Welchen Kleber ihr am besten nehmt findet ihr weiter unten beschrieben.

Fangen wir mit den Beschlagteilen an...

 Die BAE Metall-Teile sind schön gemacht aber nicht immer perfekt. Das Lenkrad kam grün-weiss lackiert, verchromt und bereits zusammengebaut.
Da meine Riva aber eine blaue Polsterung hat wird das Lenkrad komplett neu lackiert. Dabei werden einige Ungenauigkeiten auch gleich ausgebessert. Wie das fertige Lenkrad aussieht seht ihr weiter unten auf den Bildern...
Bei den Auspuffrohren kommt der 3D-Drucker zum Einsatz. Die beiden schwarzen "Adapter"-Teile verbinden die Chrom-Rohre mit den schmaleren Messingrohren miteinander. Die Messingrohre sind notwendig da der Silikonschlauch für den Kühlwasserkreislauf einen geringeren Innendurchmesser hat als die Auspuffrohre von BAE.
Die Messingrohre werden in die Adapter geschoben und mit Wacker Elastosil Silikonkleber E43 komplett dicht verklebt. Elastosil E43 erzielt sehr gute Ergebnisse in der Klebekraft und Dichtheit der Verklebung, gepaart mit der Eigenschaft sich wieder Rückstandslos wieder entfernen zu lassen, wenn es mal notwendig sein sollte. Alle Beschlagteile wurden mit Elastosil E43 verklebt, auch am Rumpf direkt.
Die Adapter mit den verklebten Messingrohren werden anschließend wieder mit Elastosil E43 dicht verklebt.
Das Innere der Auspuffrohre wurde rot glänzend lackiert.
Sämtliche Beschlagteile werden am Rumpf mit Elastosil E43 verklebt. Wie oben bereits geschrieben, lässt sich der Silikonkleber - auch nach dem Durchtrocknen - sehr leicht vom Rumpf entfernen.
Im obigen Bld seht ihr die Montage der Motorraumöffnungen seitlich am Rumpf. Ein Klebeband hilft beim Einzeichnen der richtigen Platzierung der einzelnen Teile.
Die Chromleisten werden genau in einer Linie mit Elastosil E43 verklebt.
Die Motorraumöffnungen wurden innen rot glänzend lackiert und überlappend mit den Chromleisten verklebt. Wichtig ist, die Öffnungen richtig herum aufzukleben. Die Öffnung muss nach hinten offen sein, nicht nach vorne!
Blick auf die verklebten Beschlagsteile im Heckbereich. Der Flaggenstock ist mit einem Gewinde versehen und kann von innen verschraubt werden. Dazu muß man vorher natürlich das passende Loch vorsichtig in den Rumpf bohren.
Tipp: Das Loch wird auf einem Klebeband angezeichnet und durchs Klebeband gebohrt. Das verhindert ein Ausbrechen des Rumpflackes. Und bitte immer einen scharfen oder neuen Bohrer verwenden wenn ihr am Rumpf bohren müsst! 
Der Rahmen der Motorraum-Klappe aus Messing wird angepasst und poliert bevor es zum Verchromer geht.
Hier seht ihr den Windschutzscheibenrahmen und die Holzschablone die beim Biegen des Rahmens erheblich hilft. 
Die Holzschablone zeigt die Rundungen des Decks und des Scheibenrahmens selbst.
Der Scheibenrahmen wird vor dem Biegen sauber entgratet. Dazu hilft eine feine Feile und eine scharfe Klinge um den Grat abzuziehen.
Nach dem Vorbiegen mit der Schablone wierd der Rahmen an den Rumpf angepasst. Hier braucht man etwas Geduld wenn man ein gutes Ergebnis erzielen will.
Wenn man sich genügend Zeit nimmt passt der Rahmen sich ziemlich genau an den Rumpf an. Dann zeichnet man sich auf einem Klebeband die Löcher für die Befestigungsnasen des Rahmens im Rumpf an und fräst sie vorsichtig aus.
Das Fach am Armaturenbrett ist halbrund geformt. Das BAE Teil hat eine Schablone dabei die beim Anzeichnen der Halter hilft.
Die Halter werden am Rumpf verklebt.
Wir widmen uns dem Bug-Schild. Zuerst besorgen wir uns Gipsbandagen aus der Apotheke. Diese greifen den Lack nicht an und lassen sich leicht vom Rumpf entfernen.
 Der Bug wird großzügig einbandagiert.
 Auch deckseits brauchen wir eine Fläche für unseren Dummy.
Die Seitenteile und das obere Bugteil habe ich als Anhaltspunkt auf dem Gips angezeichnet um zu sehen ob die Gipsform auch groß genug ist. Nach Durchtrocknen der Gipsbandagen fällt die Form fast von selbst vom Rumpf ab.
Nach Abheben der Negativform von der Bugkante habe ich die Umrisse des Bugschilds mit Bleistift innen nochmals eingezeichnet. So weiß man dann wie groß der Bugdummy sein muß. Die Negativform wird soweit wie möglich mit Kunstharz ausgefüllt. 
Der Dummy entsteht aus einer oder mehreren Schichten Glasfasermatten und Kunstharz aus dem KFZ-Zubehör. Das durchscheinende Holz dient als Aufnahme zur Befestigung und zum Einspannen im Schraubstock.
Bugschild-Dummy zur Bearbeitung der Bugschild Einzelteile.
Oben seht ihr das Holzbrett welches zur Befestigung im Schraubstock dient. Die Rückseite wurde noch etwas mit Feinspachtel ausgefüllt.
Man sieht oben die 3 Bugschild-Teile aus Messing verlötet. Sie sind komplett plan und müssen vor dem Verlöten an den Dummy angepasst werden. Das geschieht hauptsächlich mit Biegen und anklopfen an den Dummy mit einem entsprechendem Hammer. Schmiegt sich soweit alles an den Dummy kann man mit dem Verlöten beginnen. 
Die Lötnähte kühlen ab
Vor dem Schleifen bzw. Feilen der Lötnähte schützt man das Messing mit einem Klebeband damit man die Messingoberfläche nicht unnötig beschädigt.
Hat man alles schön verschliffen wird die gesamte sichtbare Oberfläche auf Hochglanz poliert.
Das Bugschild ist fertig fürs Verchromen...
Oben seht ihr das supertolle Elastosil E43 von Wacker für die Verklebungen.
Die Teile die verchromt werden müssen sind nun beim Verchromer und wir wenden uns in der Zwischenzeit dem Innenraum zu. Die Umlaufende Belederung der Ariston entsteht mit einer Schablone aus Karton, diese genau dem Rumpf-Verlauf angepasst wird.
Oben die fertige Karton-Schablone.
Aus Styrene wird die Umrandung dann gebogen.
Im hinteren Bereich und über der Rückbanklehne muß der Streifen fest sein. Dazu bauen wir uns einige Versteifungen aus Styrene.
Die Versteifungen sind im Rumpf verklebt. Als Kleber habe ich den Pascofix verwendet und das hält bombenfest.

Der Styrene-Streifen wird mit weißem Kunstleder bezogen und seitlich mit doppelseitigem Klebeband (extra stark) verklebt. Auf den Styrene-Versteifungen hinten wird mit Pascofix verklebt.
Die Polsterungen ringsum aus blauen Kunstleder werden am weißen Streifen angepasst und mit Elastosil verklebt.
Das Elastosil braucht etwas Zeit zum trocknen
Soweit sieht der Innenraum ganz gut aus...
An der vorderen Lehnen-Rückseite haben manche Aristons (eigentlich die meisten) eine Tasche aus Leder. Wir bauen uns diese komplett in Scratchbuild da sie im Bausatz nicht enthalten ist. Bilder haben mir beim Bau der Tasche aus Styrene und Kunstleder geholfen. Die Abmaße habe ich mir aus Bildern ,die man zu Hauf online finden kann, herausgemessen und auf die richtige Größe umgerechnet. Die Lehne sieht mit dieser Tasche nicht mehr so leer aus.
Oben sieht man im Armaturenbrett die Bedienknöpfe bereits eingeklebt. Die Unterkante des Armaturenbretts habe ich aus selbstklebenden Chromband aus dem KFZ-Zubehör realisiert. Es sieht ganz gut aus und lässt sich gut um die Rundungen biegen.
Die beiden weißen Streifen wurden aus Styrene gefertigt. Die Chromeinfassungen an den Enden sind aus einer Chrom-DC-Fix Folie entstanden. Die Streifen habe ich mit doppelseitig klebenden Tesaband (extra stark) auf das Kunstleder geklebt. Wie lange das hält werden wir herausfinden. Ansonsten muß etwas Pascofix helfen. :-)
Die Gashebel-Platte wurde ebenso aus Bildern herausgemessen und aus Styrene als Scratchbuild hergestellt. Die Chromnieten sind die Köpfe von Nähnadeln, der Gas-Stock aus Schweißdraht hochglanz poliert. Der weiße Griff besteht aus Holz und wurde laut Vorbild weiß lackiert.
Nachdem der Bodenbelag (siehe Blog-Bericht RIVA Ariston - Teil 3 - Innenraum)und die Sitzbänke-Befestigungen (siehe Blog-Bericht RIVA Ariston - Teil 4 - Sitzbänke) inklusive Bodenklappe fertig eingebaut sind können die Sitzbänke eingeschoben werden.
Eine saubere Lösung
Der massive Suchscheinwerfer von BAE wird am Fenster-Rahmen befestigt. Die Makrolon-Scheibe schmiegt sich an den gebogenen Rahmen an und unten mit einem weissen Gummi U-Profil gehalten. Oben übernimmt die Fixierung der Scheibe ein selbstklebendes Chrom-U-Profil.

Die mittlere Scheiben-Strebe wurde aus einem Schweißdraht hergestellt und auf Hochglanz poliert. Eine passende Beilagscheibe bildet den Abschluß zum Rumpf. An der Scheibe wird die Strebe mit Pascofix geklebt.
Der Scheibenrahmen wird, über die vorhandenen Befestigungsnasen, mit Elastosil verklebt.
Als umlaufende Chrom-Scheuerleiste wurde eine biegsame und selbstklebende Chromleiste aus dem KFZ-Zubehör verwendet. Sauber verklebt sieht das ganze sehr gut aus und schützt das Boot vor Schäden.
Durch das sehr flexible KFZ-Chromband kann die untere Scheuerleiste auch sehr gut dargestellt werden...
Sie wird, wie im Original, am Heck um 90 Grad Richtung Auspuffrohre gebogen und verklebt.
Mittlerweile sind die Chromteile vom Verchromer zurück und können endlich verbaut werden. Beim Verchromer waren Bug-Schild, 3 Teile der Motorraumklappe und die beiden Umrandungen der Handschuhfächer im Innenraum neben der vorderen Sitzbank.
Die Handschufachrahmen werden nach dem Verchromen mit der Holzabdeckung aus Mahagoni mit Pascofix verklebt und wiederum mit ein paar Tropfen Pascofix Kleber sauber am Rumpf verklebt.
Die 3 Teile an der Motorraum-Klappe werden mit doppelseitigem Tesaband (extra stark) verklebt.
Der Öffner für die Motorraum-Klappe entstand in Scratch-Bild aus 0,5 mm Styrene und Chrom-DC-Fix-Folie.
Das Bugschild passt auch sehr gut und wird mit Elastosil am Rumpf verklebt.

21.09.2020: Die Schriften und die Instrumentengehäuse sind nun eingetroffen und zeige euch den Einbau der Teile:

Von Andreas Riedl, einem der Konstrukteure des Bausatzes, habe ich die aus Edelstahl gelaserten Schriften bekommen.
Die einzelnen Teile werden mit 2000er Schleifpapier geschliffen und anschließend auf Hochglanz poliert.
Bau-Tipp: Damit man den filigranen Schriftzug nicht beschädigt, hilft es, die Teile vor dem Schleifen mit etwas Superkleber auf eine Fliese zu kleben. Dann kann man gut arbeiten. 
Nach der Polierarbeit sehen die Schriftzüge ansehnlich aus.
Zum Ausrichten der Schriftzüge am Rumpf wird einfach etwas Klebeband als Richtungsschablone verwendet.

Mit einigen Bildern von originalen Aristons werden die Schriften am Rumpf positioniert und mit Elastosil verklebt.
Die Instrumentengrafik kommt auch von Andreas Riedl. Die Qualität ist sehr hochwertig. Die Auflösung der Grafiken und ebenso die Trägerfolie sind top. Die Gehäuse habe ich mir aus Edelstahl drehen lassen und wurden wie die Schriften geschliffen und auf Hochglanz poliert.
Das Instrumentenglas besteht aus 1mm Plexiglas und die Rückseite aus 2mm Styrene. Die Scheiben wurden genau ausgeschnitten und mit einer feinen Feile an die Edelstahlgehäuse angepasst.
Der Zusammenbau ist einfach. Die Plexiglas-Scheibe wird ins Edelstahlgehäuse geschoben. Die Instrumentengrafiken sind selbstklebend und werden vor dem Einschub ins Gehäuse auf die rückseitige Styrene-Scheibe geklebt. Von hinten wird das ganze mit etwas Elastosil verklebt bzw. fixiert. Und fertig sind die Instrumente der Ariston.
Die Instrumentengehäuse sind etwas größer als die Bohrungen im Armaturenbrett. Somit müssen die Löcher im Armaturenbrett etwas aufgeweitet werden. Das passiert mit einem Dremelaufsatz und schleift die Löcher auf. Vorsicht ist geboten um nicht zu viel herauszuschleifen!
Die Instrumente werden mit etwas Elastosil als Fixierung ins Armaturenbrett geschoben. Bevor das Lenkrad verschraubt wird, den Stock nicht vergessen.
Ich habe mich für die italienische Flagge entschieden, nach dem Herkunftsland der Rivas...
Der Riva-Wimpel war beim Beschlagteil dabei.



Somit ist die Ariston optisch fertig.

Weiter geht es mit der Technik:


2 Kommentare:

  1. Antworten
    1. HELLO where did your buy this model? can not find in on the modellisto site.
      sam colman
      colman11040@yahoo

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