Donnerstag, 13. Februar 2020

Elite Dangerous Python

Elite Dangerous Python

Ich begrüsse Euch zu diesem Blogbericht der etwas besonderen 3D-Art.
Es handelt sich um ein Modell der Python aus dem bekannten Computerspiel "Elite-Dangerous". Sie ist eines von mehreren Schiffen, welches sich der Spieler auswählen bzw. kaufen, aufrüsten und tunen kann. Dabei kann man aus unzähligen Farbvarianten und Zusatzfeatures auswählen und seine eigene Kreation zaubern.
Dieses Modell der Python ist ein 3D-Druck. Gedruckt wurde auf einem Creality Ender-3X mit weißem PLA-Filament. Die Druck-Daten der Python findet ihr auf "Thingiverse" zum Download und wurden wie dort angegeben verwendet.


Ein paar technische Daten zur Python und zum Modell:

Länge: ca. 89,2 m
Breite: ca. 58,0 m
Höhe: ca. 17,3 m

3D-Modell:

Maßstab: ca. 1/333
Länge: ca. 268 mm
Breite: ca. 174 mm
Höhe: ca. 52 mm

Wie im Bild oben sieht die Variante der Python aus dem Game aus. Schon ein stylisches Teil...
Die Heckansicht aus einem Screenshot
Der Python-Rumpf wird ab einer gewissen Größe und Drucker, in meinem Fall 2 teilig, gedruckt. Oben eine 3D-Ansicht des vorderen Rumpfteiles aus Thingiverse
Der hintere Rumpfteil als 3D-Ansicht aus Thingiverse
Die Hauptdüsen werden wie oben aus dem Drucker kommen
Die Python hat 12 bewegliche Klappen. Auch sie werden recht fein ausgedruckt
Alle Teile des Python 3D-Druckes
Ein Bild des Druckvorgangs. Man sieht wie sich das Füllungsgitter im Inneren des Rumpfes aufbaut  
Auch in meinem Maßstab sind die Klappen recht dünn aber stabil
Die Hauptdüsen werden vor dem Anbringen am Rumpf fein nachgearbeitet
Der hintere Rumpfteil aus dem Ender 3X. Verwendet wurden die Druckangaben aus Thingiverse. Die Oberflächendetails wurden besser als angenommen. An einigen Bereichen des Rumpfes wird die Treppenbildung der Druckschichten sichtbar
Beide Rumpfteile werden mit Pascofix-Kleber verklebt. Der Spalt wird mit Modellbau-Kit verspachtelt und verschliffen...
...auch die Unterseite wird verspachtelt und verschliffen
Nach der unbedingt notwendigen Grundierung wird einmal fein Verschliffen und danach nochmals eine dünne Schicht Grundierung aufgesprüht. Dann kommt der Decklack, in meinem Modell, in weiß. Wichtig 2-3 dünne Schichten sprühen, damit die Details nicht verschwinden. Man muss hier einen Mittelweg/Kompromiss finden zwischen: Treppenbildung des Druckes ausfüllen und einige Details zu verlieren, oder eine leicht sichtbare Treppenbildung in Kauf zu nehmen, dafür bleiben die feineren Details vorhanden...
Dann beginnen wir mit der Maskierung...
Ich verwende das gelbe Maskierband von Tamiya. Es legt sich recht gut in die Treppenbildung des Druckes
Alle Flächen die nicht mitgesprüht werden sollen werden abgedeckt. Diese Arbeit kostet einiges an Zeit und Geduld, aber es lohnt sich...
Auch die Unterseite benötigt etwas Zuwendung beim Maskieren
Dann sprühen wir das großartige Anthrazit
Wir hoffen und bangen, dass wir alles erwischt haben. ;-)
Nach dem Entfernen der Maskierung kommt die Python so zum Vorschein
Durch die noch leicht vorhandene Treppenbildung des Druckes kommt es an einigen Stellen zum Unterlaufen des Maskierbandes. Ist aber kein Problem. Die Rinner werden im Finish entfernt
Damit das Modell den "Spielzeug-Look" verliert, werden die Deckplatten mit Graphitstift nachgezogen. Mit Graphit wird auch das Weathering gemacht. Leider werden dadurch die Druckschichten mehr sichtbar... 
Einige Photo-Etch Teile und Beilagscheiben werten die Oberfläche im Detail auf.
Das hellere Grau und das, ein Bild weiter oben zu sehende Orange, werden klassisch mit Pinsel aufgetragen. Fenster werden aus DC-Fix Folie ausgeschnitten und aufgeklebt
Vorbereitung für die Grundierung und anschließendem Anthrazit-Lack der Klappen
Die lackierten Klappen werden zurecht geschnitten und leicht geschliffen damit sie optimal platziert werden können. Der 3D-Druck ist hier etwas ungenau
1 Platte fehlt noch. Im Bild sieht man an den Platten die Konturen des 3D-Druckes im Licht schimmern. Das verschwindet wieder etwas nach dem Auftrag des matten Klarlackes
Nachdem alles verklebt, die Lackrinner entfernt, das Weathering gemacht und weitere Photo-Etch Teile verbaut sind, wird flächendeckend mit mattem Klarlack versiegelt
Auch die Unterseite bekommt die Klarlackschicht, versiegelt alles und wirkt dann homogener
Die Klarlackschicht fixiert und sichert das leicht verwischbare Graphit Weathering
Game-Screenshot mit Blick auf die Python...

Fazit:
Dieses Modell war ein Ausflug in den 3D-Druck um zu sehen und zu lernen wie sich das Verarbeiten einer 3D-Druckoberfläche aus PLA Filament verhält. Vergleicht man Gußmodelle mit 3D-Druckmodellen erkennt man den Unterschied am geringeren Detailreichtum und an der ungenaueren Oberfläche mit Treppenbildung. Diesen Nachteil kann man mit einer guten Lackierung und zusätzlichen Details etwas ausgleichen. So entstehen doch recht ansehnliche Modelle.
Wichtig ist es, zu wissen wie das Modell am Ende aussehen soll. Soll die Oberfläche keine Treppenbildung mehr zeigen, muss mehrmalig Füller, Grundierung und Lack aufgebracht werden. Immer mit feinem Zwischenschliff. Das ist viel Arbeit und Zeit die man investiert und verliert noch dazu einige Details die mit ausgefüllt werden und verschwinden. Bei einigen Modellen mag und wird das aber die richtige Lösung sein... Zudem lässt sich PLA-Filament schwer und schlecht schleifen. Man trägt dann eher den Füller und die Grundierung ab bevor das PLA nachgibt.
Der Mittelweg ist, eine leichte Treppenbildung in der Oberfläche in Kauf zu nehmen. Dafür bleiben mehr Details erhalten. Wahrscheinlich interessanter bei Modellen mit aufwendig detailierten Oberflächen.

Dieser Bericht zeigt euch meine persönlichen Erfahrungen mit dem Bau dieses Modelles und den verwendeten Techniken und Materialien.

Happy Modeling, Andreas

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