Montag, 26. Februar 2018

RIVA Ariston - Teil 5 - Hauptbeplankung

RIVA Ariston - Teil 5 - Die Hauptbeplankung

Dieser Blog-Bericht beinhaltet großartige Bau-Tipps!

Das Schleifen zeigt sich derzeit als sehr zäh. Nun schreibe ich mal, als Ablenkung zwischendurch, diesen Bog-Bericht. Die folgenden Bilder beschreiben das Entstehen der Hauptbeplankung in Mahagoni. Unfassbar wie viel Zeitaufwand es ist ein Echtholz-Boot zu bauen. Jene die es schon einmal (oder öfter) hinter sich gebracht haben können das sicher nachvollziehen. Ich kann den Stolz eines jeden Besitzers eines solchen Bootes auf jeden Fall ebenso nachvollziehen! Aber es ist schon toll mit dem Naturstoff Holz zu arbeiten und zu sehen wie ein einzigartiges Modell entsteht...
Nachdem die Unterbeplankung aufgebracht, mit Eposeal versiegelt und verschliffen wurde, kommt direkt darauf die zweite Holz-Schicht. Die Seitenwände und der Heckspiegel bleiben weitest gehend als Mahagoni Sichtholz. Das Mahagoni wird hier sauber verschliffen, Eposeal versiegelt das ganze wasserfest und viele Klarlackschichten kommen darüber bis die Oberfläche spiegel glatt ist.

Begonnen wird beim Heckspiegel:

Der Heckspiegel wird zuerst mit Mahagoni-Leisten beplankt.
Die Leisten werden Stoß an Stoß mit Überstand verklebt. Das obere Bild zeigt auch schon die erste Leiste der Seitenwände.
Die ersten Leisten der Seitenwände werden spiegelbildlich links und rechts verklebt. Wichtig, daß beide Leisten links und rechts den selben Verlauf haben. Dabei lassen wir den Leisten ihren eigenen Verlauf ohne Spannungen.
Die Leisten suchen sich ihren eigenen Verlauf ohne Spannungen. Diesen verfolgen wir auch bei den folgenden Leisten.
Im Bugbereich wird eine dünne Mahagoni-Kante gesetzt.
Diese Mahagoni-Kante verläuft mit den Seitenwänden und dem Deck. Sie dient als Unterfütterung da dort später beim Schleifen eine senkrechte Kante geschliffen wird, wo die umlaufende Chromleiste verläuft.
Wir verkleben die Leisten (abwechselnd eine links und dann eine rechts) nach oben Richtung Deck. Das hat die großartige Folge, daß sich der Rumpf beim  Beplanken nicht verzieht.
Die fertige Beplankung bis zur Wasserkante.
Die Leisten-Überstände am Heckspiegel werden abgetrennt und verschliffen.
Die Wasserkante ist ein schwieriger Bereich des Rumpfes. Sie soll links und rechts gleichmäßig verlaufen.
Die Durchbrüche vom Ruder (ja ist seitlich versetzt zur Mitte, wie im Original laut Riva Plänen), des Steven-Rohres und der Ansaugöffnung für die Motorkühlung.
Blick auf die Lautsprecheröffnungen des Soundmodules.
Dieser Bugbereich ist auch etwas tricky. Die oben aufgesetzten Leisten müssen vom Bug zum Rumpf hin auf Null auslaufen.
Und so sieht der Verlauf dann aus. Das Wort dieser Baugeschichte ist auf jeden Fall "Schleifen".
Die Deckbeplankungen aus dem Kuhlmann-Bausatz oben.
Nun beginnen wir mit der Deck-Beplankung. Als erstes verkleben wir die Mittelstege. Ganz wichtig, daß diese vom Bug bis zum Heck komplett mittig und gerade verlaufen. Nun zeigt sich ob man beim Rumpfskelett genau gearbeitet hat und keine "Banane" vor sich liegen hat. ;-) 
Wir beplanken abwechselnd von der Mitte ausgehend nach links und nach rechts nach aussen...
Alles muß genau verklebt werden.
Es fehlen noch die Randleisten.
Wo sind die Randleisten...?
Da sind die Randleisten - Gott sei Dank! ;-)
Die Randleisten sind etwas störrisch und müssen mit etwas Klebeband gebändigt werden. Den Rest macht der Leim nachdem er getrocknet ist.
Die Randleisten sind drauf-super. Jetzt wird es nochmal spannend und wir beginnen mit sehr vielen Einsätzen aus hellem Holz. Es sind sehr viele... 
Mach mal einen Bau-Tipp: Das obere Bild zeigt es: Die Holzeinsätze kommen im Bugbereich in verschiedenen Winkeln zusammen. Damit der Übergang sauber wird, wird jede Leiste mit einen scharfen Messer angeschrägt.
Die Randleisten werden doppelt verklebt. Heisst 2 übereinander. Dabei schauen, das die Rundung perfekt passt. Also Rundung sauber herausschleifen. 
Anpassen der zweiten Randleisten...
Die Überstände habe ich mit einer feinen Trennscheibe abgetrennt.
Auf geht es voller Elan zur nächsten wichtigen Tat. Der Ring um den Heckspiegel. Er muß genau passen und wird dann verrundet.
grobes Verrunden mit einer etwas groberen Feile oder Raspel.
Überstände wieder entfernen...
weiter grob verrunden...aber nicht mehr. Warum seht ihr später.
Hier schwimmt die Ariston voll bepackt mit allem was rein kommt in der Badewanne. Warum? So findet man die Wasserlinie. Mit Klebebänder markiert man die Wasserlinie um den gesamten Rumpf herum.
Das Klebeband mit dem hervorragenden Pfeil zeigt die Wasserlinie. Die obere Linie (knapp über den Auspuff-Öffnungen) zeigt parallel zur Wasserlinie wie weit der Rumpf nach oben weiß lackiert wird. 
Die Klebebänder zeigen wieder die wahre Wasserlinie.
Die hinteren Seitenleisten werden an der oberen Wasserlinie verlaufend verklebt.

Die Seitenleisten werden dem Heckspiegel verlaufend verschliffen wie oben zu sehen.
Bau-Tipp: Damit die Seitenleisten links und rechts den selben Radius bekommen, machen wir uns eine Hightech-Schablone aus Karton und schneiden den Radius aus. Die Schablone gibt uns auf der anderen Seite den Radius vor.
Der Schiffsboden wird mit einer Gewebematte verstärkt.
Die gesamten Auslässe werden in die Gewebematte geschnitten.
Dann wird die Gewebematte mit Kunstharz getränkt. Ein Pinsel ist dabei sehr behilflich. Die Matte legt sich von selbst an den Rumpf an. Darauf Achten, daß keine Überlappungen oder Falten entstehen.
Die überstehende Gewebematte wird nach Trockung des Kunstharzes mit etwas Überstand weggeschnitten.
Die Matte überdeckt auch die Wasserkante im Bugbereich.
Der Überstand der Matte wird fein verschliffen.
Dann kam noch eine Bepinselung mit Kunstharz damit die Matte schön getränkt ist.
In der Zwischenzeit, während das Kunstharz trocknet, widmen wir uns der Motorraum-Klappe. Sie wird laut Anleitung verleimt und beplankt.
Die fertige Hauptbeplankung auf der Motorraum-Klappe.
Da ich die Klappe einteilig machen möchte und nicht klappbar musste ich mir eine Befestigung ausdenken. Eine Variante ist es, die Klappe zweiteilig und mit aufwendigen Scharnieren klappbar zu machen. Der Nachteil dabei ist, dass man erschwert in den Motorraum gelangt  und die Akkus müssen dann doch hin und wieder mal herausgenommen werden. Auch muß das eine oder andere Teil gewartet werden. So fiel meine Entscheidung auf eine einteilige Klappe, die von Supermagneten gehalten und fixiert wird. Oben sieht man eine Leiste wo diese Magnete schon verbaut sind.
Mit schwarzer Farbe wird die Position der Magnete auf die Klappe übertragen.
Dort werden die gegenüberliegenden Magnete verklebt.
Die Klappe ist perfekt ans Deck angepasst.
Bevor wir am Rumpfboden herumschleifen, und wir schleifen viel da herum, wird das Deck mit Klebeband geschützt.
Die Gewebematte wird fein verschliffen.
Sideshot
Nach Füllspachtel wird geschliffen, und nach Fein-Spachtel wird geschliffen.
Die Auslässe müssen schön verschliffen werden.
 Meine Ariston soll eine Armaturenbrett Abdeckung bekommen. Da diese nicht im Bausatz enthalten ist, machen wir uns selbst eine. Um die richtige Kontur zu erhalten spannen wir ein Papier über die Öffnung und zeichnen die Kante nach.
 Aus einem Stück Mahagoni-Holz schneiden wir die Abdeckung laut Schablone aus. Auf der Seite über dem Armaturenbrett wird auf die Abdeckung (bzw. darunter) noch eine ca. 3mm hohe Mahagoni-Kante geklebt. Damit das Holz sich um die beiden seitlichen Biegungen herumkurven und verkleben lässt, wird die Leiste in warmes Wasser getaucht. Nachdem sie sich volgesaugt hat und schön weich geworden ist, kann man sie mit Pascofix-Kleber ganz einfach "nass" verkleben. Die Abdeckung wird auf den Rumpf geklebt.
Bau-Tipp: Nach Trockung des Klebers wird der umliegende Bereich mit Klebeband abgedeckt damit beim Schleifen der Rumpf nicht unnötig mitgeschliffen wird. Eine ganz großartige Idee oder? Nun geht es ans rund schleifen des Abdeckbrettes.
Ist das Brett richtig verschliffen, fügt es sich sehr gut ins Gesamtbild des Rumpfes ein.
Das Abdeckbrett hatte nicht jede Ariston, es ist also nicht zwingend notwendig sich die Arbeit anzutun, aber es wertet das Modell optisch sehr schön auf. Ich kann es trotz Mehraufwand trotzdem empfehlen es zu machen.
 Nach Stunden, Tagen und Wochen des Schleifens ist es nun endlich soweit. Der Rumpf ist bereit für die Lackierung!



Ob sich der Schleifaufwand gelohnt hat sieht man nach der Lackierung. Die Sichtholzflächen werden nun mit Eposeal bepinselt damit das Holz wasserfest wird. Dann wird der Boden gefüllert und leicht verschliffen. Darauffolgend kommt weisser Lack an der Unterseite. Wenn man eine farbige Wasserlinie haben möchte kommt diese jetzt drauf. Danach folgen viele Schichten Klarlack.

Den genauen Lackierprozess erfährt ihr im nächsten Blog-Bericht:

<<< RIVA Ariston - Teil 6 - Lackierung >>>

Happy Modeling, Andreas (Modellisto.at)

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