Freitag, 4. Dezember 2020

1/8 Pocher Porsche 911 (993) - Teil 1 - Bestandsaufnahme

 1/8 Pocher Porsche 911 (993) mit Tremonia Transkits - Teil 1 - Bestandsaufnahme



Der Pocher Bausatz:
Der Pocher Porsche Bausatz ist ein gar komisches Thema. Man weiß nicht was Pocher mit diesem Bausatz vor hatte. Welche Klientel wollte man ansprechen? Der high-end Sammler oder Modellbauer konnte es nicht wirklich sein. Ältere Pocher Modelle der Prestige Serie geizten immer schon an Details. Der Porsche ist unter den Prestige Modellen der weitaus schlechteste Bausatz. Der Porsche hat nur 330 Einzelteile und war in den Farben schwarz (K30), silber (K31), blau (K33), rot (K34) und grün (K35) erhältlich. Original verschlossene Bausätze kosten mittlerweile "Monatsmieten"...

Die Karosserie:
Die Karosserie besteht aus mehreren zusammengeschraubten Kunststoffteilen die schlecht bis gar nicht entgratet sind. Die Einzelteile sind untereinander schlecht angepasst, die vordere Klappe lässt sich nicht öffnen, die Tür- und Heckklappenmechanik ist billigst und wackelt. Die Scheiben sind viel zu dick. Der erfahrene Modellbauer kratzt sich kurz den Kopf, denkt sich - hm - und findet einiges an umsetzbarem Verbesserungspotenzial.

Das Chassis:
Das Chassis besteht aus einer dicken, schweren DieCast "Wanne". Damit wollte man wohl das nicht vorhandene Gewicht der leichten und wackeligen Kunststoff-Karosserie kaschieren. Das DieCast Trumm ist schwarz beschichtet. Auch hier wurde vorher nichts entgratet. Das Fahrwerk ist sehr einfach gehalten und ist nicht gefedert. Die Vorderräder sind lenkbar. Dies wurde mit einem recht aufwendigen und recht klobigen  Übersetzungsgetriebe realisiert. Macht aber nichts, da es am fertigen Modell eh nicht sichtbar ist. Das vordere Federbein liegt oben und unten in einer Kugelpfanne welche nicht kugelig sind. Somit entsteht beim Einlenken eine Verspannung. Das wirkt sich so aus, dass die vorderen Federbeine bei Geradeausstellung etwas in den Pfannen wackeln und beim Einlenken fest sitzen.
Die hintere Aufhängung sitzt oben ebenfalls in einem Kugelgelenk (warum auch immer?) und steckt unten mit zwei Zapfen in einer Art DieCast Platte, die das restliche Fahrwerk wie Querlenker darzustellen versucht. Auch hier wieder nichts entgratet. Bei meinem Modell ist die Stellung der Hinterräder um ca. 4mm zu weit vorne. Dieser Versatz sieht im Radhaus unter der Karosserie eher sehr bescheiden aus. Dieser Umstand lässt sich aber mit etwas Aufwand berichtigen wie ihr im entsprechenden Blog-Beitrag sehen werdet.

Motor:
Die Motor-Getriebe-Einheit ist - naja - wieder als bescheiden zu bezeichnen. Es fehlt an Details und die Texturen wirken grob und verwaschen. Das Getriebe liegt bei meinem Modell vorne nur auf der DieCast Platte auf. Ohne Fixierung. Hinten steckt eine Riemenscheibe mit einem Zapfen in einem Querträger. Das ganze auch noch verschoben und nicht mittig im Chassis. Die gesamte Einheit muss neu ins Chassis eingepasst werden. Transkits helfen um den Motor später als solchen auch aussehen zu lassen.

Interieur:
Das Interieur ist einfach gehalten. Was mitunter auch dem Vorbild entspricht. Die Sitze sind aus sehr elastischem, gummiartigem, nicht entgratetem Kunststoff. Hier muss ich mir noch überlegen wie man das verbessern kann. Die Kunststoffteile des Innenraumes sind klobig ohne viele Details. Die Texturen auch hier schlecht. Transkits als Aufwertung sind notwendig. Die Teppichauskleidungen werden mit vorgestanzter selbstklebender Samtfolie realisiert. Die Stanzungen passen teilweise nicht sehr gut.
Die Windschutzscheibe, Heckscheibe und die hinteren Seitenscheiben sind ein Teil. Was heisst wir haben einen Durchsichtigen Dachhimmel wo etwas verdickt durchsichtige Sonnenblenden - immerhin- dargestellt sind. Auch hier wird es einiges an Scratchbuild geben.

Räder:
Die Felgen und Reifen gehen optisch in Ordnung. Die Reifen sind, anders als beim Ferrari F40 und Aventador, nicht steinhart sondern aus elastischem Kunststoff. Sie wirken recht authentisch.

Viele Auffälligkeiten die dieser Bausatz mit sich bringt. Nicht zu vergessen, dass wir uns hier im großen Maßstab 1/8 befinden. Insgesamt macht der Bausatz eher den Eindruck eines einfach zu bauenden Spielzeugs denn eines hochwertigen Sammlerstückes. Pocher wollte anscheinend eine Klientel ansprechen die schnell und recht einfach ein großes Modellauto zusammenschrauben kann.

Aber auch dieser Pocher-Bausatz ist derzeit recht begehrt und hat seinen Preis. Und man kann auch aus ihm ein tolles Modell zaubern wenn man sich die Zeit dazu nimmt bzw. nehmen möchte...

Genug getextet, auf geht es zu den Bildern:

Hier ist das originale Stück, gebraucht ergattert. Es waren, bis auf einige Radbolzen, alle Teile vorhanden.
Es handelt sich um den K31 Bausatz in silber.
Die vorderen Räder sitzen zentral in den Radhäusern. Man sieht die nicht entgratete Kotflügelkante. 
Hinten ist der Radversatz um ca. 4mm nach vorne sehr schön zu sehen. Das Rad steht auch zu weit draussen.
Das Interieur wirkt auf den Bildern leicht beige, ist aber hellgrau.
Das Interieur wird schwarz mit Carbon-Inlays.
Der mässig detailierte Motor.
Einige Teile wie die Lehnen der Fondsitze, Scheibenwischer und Auspuffanlage waren bei meinem Modell lose dabei.
Die Motor-Getriebeeinheit lag lose im Chassis.
Detailaufnahme der Motor-Getriebeeinheit. Es wurde versucht das Ganze mit Heißkleber zu fixieren...
Blick auf die vordere Achse. Die lenkbaren Räder sind sehr wackelig befestigt.
Nimmt man ein Hinterrad ab, sieht man direkt auf die Karosserie durch, da es keine Radhausverkleidungen gibt.
Die leichte Kunststoff-Karosserie kann einfach abgenommen werden und die aus dickem und schweren DieCast gegossene Chassis-Schale kommt zum Vorschein.
Faszinierende Details offenbart der Vorderwagen. Nämlich keine. Ist auch nicht notwendig da sich die vordere Klappe nicht öffnen lässt. 
Der Motor versprüht in diesem Detailgrad keine Faszination...aber das wird sich ändern...

Damit aus dem bestehenden Modell ein hübscher Schwan wird, musste ich folgende Pocherteile neu bestellen:
neue Pocherteile: Umrandungen der Scheiben, Teppichauskleidungen im Innenraum in schwarz, Decal-Sheets und ein paar Kleinteile wo die Radbolzen mit drauf sind.
neue Scheiben. Man beachte die faszinierenden, transparenten Sonnenblenden am ebenso transparenten Dachhimmel. :-)

Aufgewertet wird der Porsche mit allen 3 erhältlichen Tremonia-Transkits:

Die Umfänge der 3 Tremonia Transkits
Die Bauanleitungen sind ausreichend bebildert um die mitgelieferten Teile zu verbauen. Man sollte sich trotzdem zusätzlich mit Bildern aus dem Internet ausstatten. Vor allem wenn man vor hat, wie ich,  zusätzliche Scratchbuild Details einzubauen...
Styrene-Sheets für die Motorwanne
Die Photoetch-Sheets der 3 Tremonia Transkits.
Einige Minischrauben, Muttern, Drähte, Hülsen und Gurte sind in den Kits dabei.

Fazit:

Hier ist also der aktuelle Stand des 1/8 Pocher Porsche Projekts. Ich denke es lässt sich ein schönes Modell daraus zaubern.

Weiter geht es hier:


Happy Modeling, Andreas

1 Kommentar:

  1. Suche Radbolzen für Porsche ( Pocher )
    Wo bekomme ich die ?
    Gruß Matthias

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