Freitag, 30. Oktober 2020

RIVA Ariston Reparatur

 RIVA Ariston Reparatur


Liebe Modellistos,
wie es oft im Leben so ist, nimmt das Schicksal auch im Modellbau oftmals seinen Lauf.
Bei der 3. Ausfahrt passierte es. Meine Ariston machte Bekanntschaft mit einer Stange im Wasser. Und es geschah wie bei der Kollision der Titanic mit dem Eisberg. Ruder zu spät herumgerissen und volle Breitseite. Wäre ich gerade aus weitergefahren wäre dem Rumpf wahrscheinlich nicht so viel passiert. Danach ist man immer klüger.
Dazu kommt noch, dass ich die Ruder-Servobewegung verlangsamt programmiert habe. Ich bildete mir ein, so ein schöneres, runderes Fahrbild zu bekommen, wenn das Ruder sich nicht zu schnell bewegen kann. Der Nachteil davon, das Boot wird beim Steuern träge und man kann in brenzligen Situationen nicht mehr schnell genug reagieren bzw. das Ruder reagiert zu langsam.
Das selbe beim Gasgeben. Auch hier habe ich die Geschwindigkeit der Ansteuerung zum Regler verlangsamt. Die Drehzahl der Retourfahrt habe ich gedrosselt, damit die Ariston retour nicht zu schnell wird und durch die entstehende Heckwelle zu viel Wasser aufs Deck geschleudert wird. Der Nachteil davon, man kann das Boot in Gefahrensituationen (immerhin fahren über 8 kg übers Wasser), bei Bedarf nicht schnell abbremsen. Das Fazit daraus? Ich werde alle programmierten Verzögerungen wieder entfernen damit das Modell schneller reagiert.
Tipp an Euch: Überlegt euch gut ob ihr bei euren Modellen Fahr-Verzögerungen programmieren wollt, ich mache es nicht mehr. Lesson learned.

Jetzt zu den Bildern:

Früh am Morgen, beim Ankommen am Stubenbergsee dachte ich mir noch, diese Stangen sind nicht gerade optimal beim Bootfahren...und sie war auch nicht optimal. Sie war der "Eisberg" der Riva-Titanic.
Oben fährt die Ariston noch stolz und unbeschadet...

Schaden-Bestandsaufnahme:
1 mal erwischte es die Deck-Kante
Leider im Bereich des Sichtholzes
3 mal erwischte es die Kante unter der Wasserlinie
genau im sensiblen Bereich, wo die Abrisskante in den Rumpf-Boden übergeht
zur Mitte des Bootes nochmal gestreift
und weiter hinten nochmal leicht touchiert
Insgesamt haben wir nun 4 unabhängige Beschädigungen die wir beseitigen müssen...

einige Holzsplitter an der Deck-Kante mussten entfernt werden. Die Vertiefung wurde mit Pascofix aufgefüllt. Der Kleber härtet transparent aus. 
Das Auffüllen passiert in mehreren Schritten bis man die Höhe des umliegenden Decks erreicht hat und ausgleichen kann. Ein Klebeband hilft damit der Kleber nicht davon rinnt.
Nachdem der Kleber durchgetrocknet ist, habe ich um den Schaden mit Klebeband abgedeckt um nicht zu viel von der umliegenden Oberfläche mitzuschleifen.
Schleifpapier-Körnung 320er, 500er bis auf 2000er Körnung wurde benutzt.
Abschließend kamen einige Schichten Klarlack drauf. Immer mit feinem 2000er Zwischenschliff.
Vor dem Polieren wird ein letztes Mal fein geschliffen und der Kantenverlauf verbessert 
An der beschädigten Unterkante wird zuerst auch das abgeplatzte und lose Material entfernt. Damit wieder Stabilität in die beschädigte Stelle kommt wird der Bereich mit Pascofix versiegelt.
Mittschiffs wird der abgeplatzte und lose Lack entfernt. Der Rumpf blieb hier heil.
Vor dem Auskitten wird abgeklebt.
Der erste Versuch die Schadenstelle auszugleichen geschah mit 1K-Glättspachtel von Presto. Den Presto habe ich euch im Ariston Blog-Bericht Teil 6 schon vorgestellt.
vor dem Schleifen...
...nach dem Schleifen.
Leider hat der 1K Glättspachtel nicht richtig gehalten. Also nochmals alles ab und reinigen...
Mit 2 K Presto Polyester Spachtel aus dem KFZ Bereich hält das Ganze
Mit dem 1 K Spachtel wird noch fein gefinished
Poren und kleine Oberflächenfehler verschliesst der 1 K Feinspachtel
Fertig für den weißen Basislack. Ich habe nicht mehr gefüllert vor dem Basislack.
Der weisse Basislack wird um die Schadstelle wieder fein abgeschliffen
oben der Schaden Mittschiffs
oben der Schaden im Heckbereich. Er ist kaum noch zu sehen
munter weiter geht es mit dem Braun des Anti-Fouling Belages. Die Kante wird sauber abgeklebt...
...abgeklebt durchgehend vom vorderen Ende des Anti-Fouling Belages bis zum Heck...
Mit der Airbrush wird die braune Farbe vorsichtig und dünn auslaufend beilackiert

Da man im Bereich des weissen Lackes einen Farbübergang gesehen hat, wurde der Bereich bis zur blauen Wasserlinie am Bug spitz zulaufend, bis zum Heck abgeklebt und mit der Airbrush nochmals ausgehaucht. 
Nach dem Trocknen des Basislacks wurde nochmals fein geschliffen. Vorallem die Farbübergänge, damit man keine Stufe im Lack hat. Der Klarlack überzieht die Seitenwand über die blaue Linie. Der Boden wurde bis zur Kielkante geschliffen und mit 2K Klarlack lackiert. Im Bug- und im Heckbereich wurde ausgehaucht und verschliffen. Ebenso beim Schaden an der Deck-Kante wurde als letzte Schicht mit 2 K Klarlack ausgehaucht und verschliffen.
Nach dem letzten Schliff mit 2000er Körnung kam die großartige Polierarbeit. Ja das ist viel Arbeit bis die Oberfläche wieder schön spiegelt...
Das Ergebnis.
Der Schaden am Sichtholz der Deckkante wird je nach Lichteinfall mehr oder weniger sichtbar wenn man weiß wo der Schaden war.
Von oben ist der Schaden fast verschwunden.
Die Schäden an der unteren Kante sind kaum bzw. nicht mehr zu sehen.
Aus dieser Perspektive ist der Schaden an der Deck-Kante etwas heller zu sehen. Dreht man sich leicht verschwindet er fast...

Fazit:
Tja, was soll man als Fazit schreiben? Wieder etwas gelernt. Auch aus eigenen Fehlern.
Die Steuerung wird auf jeden fall neu programmiert um in brenzligen Situationen schneller reagieren zu können. Ich hoffe natürlich, daß es zu keinen solchen Situationen und zu keinen weiteren Schäden mehr kommt. "Holzklopf"

Schäden behoben, aufgehts in die neue Saison! :-)

Happy Modeling, Andreas

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